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Frau mit Kleinkind auf der Fluchts aus der Ukraine
Flucht und Integration

Hilfen für Geflüchtete aus der Ukraine

Der Krieg in der Ukraine erschüttert Europa und treibt zahllose Menschen in die Flucht. Viele Kinder und Familien haben ihre Heimat verlassen und suchen Schutz in angrenzenden Ländern und darüber hinaus.

Gemeinsam mit Partnerorganisationen leistet SOS-Kinderdorf vielfältige Unterstützung bei der Erstversorgung vor Ort und bei der Evakuierung der Betroffenen. Eine eigene Webseite informiert fortlaufend über die Lage der Kinder und Familien in den Kriegsgebieten.

Auch in Deutschland engagieren sich viele SOS-Einrichtungen für in Not geratene Menschen aus der Ukraine. Mit Hochdruck wurden in den Wochen nach Kriegsbeginn Ende Februar 2022 zahlreiche Hilfsmaßnahmen vorbereitet und umgesetzt – sei es die Unterbringung, Vermittlung und Beratung von Geflüchteten, die Bereitstellung von Hilfsgütern oder die Kooperation mit Behörden. 

An dieser Stelle geben wir einen Eindruck von der Situation in verschiedenen SOS-Einrichtungen und von den Themen und Herausforderungen, die die Mitarbeitenden dort besonders bewegen:


Schlaglichter aus einigen SOS-Einrichtungen

Welche Maßnahmen werden aktuell ergriffen, um Menschen aus der Ukraine zu helfen?

Viele SOS-Einrichtungen haben bereits geflüchtete Menschen aufgenommen, vor allem Frauen und Kinder sowie unbegleitete Minderjährige. Die Unterstützungsmaßnahmen und Kapazitäten in den Einrichtungen sind unterschiedlich – vielerorts werden Wohnungen für Familien und/oder Plätze für Kinder und Jugendliche in Kitas und Wohngruppen zur Verfügung gestellt.

„Wir haben am 11. März eine sechsköpfige ukrainische Familie aufgenommen. Die Familie wurde mit Lebensmitteln, Kleidung und Medikamenten versorgt. Am 16. März folgte die Aufnahme einer 13-jährigen Unbegleiteten in einer eigentlich voll belegten Wohngruppe. Darüber hinaus halten wir noch eine Wohnung für vier Personen vor“, berichtet Andrea Herkner-Maguhn, Bereichsleiterin im SOS-Kinderdorf Kaiserslautern. Auch andere SOS-Kinderdörfer richten Appartements für ukrainische Familien ein, erweitern ihr Platzangebot oder kümmern sich um die Akquise von Gastfamilien, die von Fachdienst-Mitarbeitenden ambulant begleitet werden.   

Darüber hinaus bieten viele Einrichtungen Beratung, offene Treffs und Übersetzungsleistungen an, unterstützen die Geflüchteten bei Ämtergängen, Arztbesuchen oder Schulanmeldungen und statten sie gezielt mit geeigneten Sachspenden aus.

Was funktioniert gut?

Die Einrichtungen gehen bei der Umsetzung und Gestaltung der Maßnahmen unterschiedliche, mitunter unkonventionelle Wege. Sehr hilfreich sind dabei eine vertrauensvolle, unkomplizierte Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden sowie die Nutzung bereits bestehender Netzwerke. Auch mit der Schaffung von Wohnraum wurden bisher gute Erfahrungen gemacht.

Insgesamt ist die Arbeit vor Ort immer getragen durch ein hohes Maß an Hilfsbereitschaft, Engagement und Solidarität unter allen Beteiligten: „Der Wunsch zu helfen und zu unterstützen ist sehr groß, sowohl bei unserem Personal als auch aufseiten der Familien in der Region, die Gastkinder aufnehmen möchten“, so Rolf Huttelmaier, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Württemberg.

Was ist aktuell besonders herausfordernd?

Im direkten Umgang mit den geflüchteten Menschen, aber auch bei der Erledigung von Formalitäten muss oft erst einmal die Sprachbarriere überwunden werden. An manchen Standorten bringen zwar schon einzelne Personen ihre Russischkenntnisse ein, aber der Bedarf an weiteren Sprachmittlern und Übersetzern ist dennoch hoch.

Besonders zu kämpfen haben die Einrichtungen außerdem mit der angespannten Personalsituation: „Die feste Mitarbeiterschaft ist durch die Organisation und Durchführung der verschiedenen Angebote neben der regulären Arbeit zusätzlich stark belastet.“ (SOS-Kinderdorf Berlin) Darüber hinaus beeinträchtigt die Corona-Pandemie nach wie vor den Betreuungsalltag und sorgt immer wieder für krankheitsbedingte Ausfälle. Die aktuell nötigen personellen Ressourcen aufzubringen, fordert sämtliche Akteure daher enorm heraus: „Der Arbeitsmarkt ist völlig leergefegt, dabei benötigen alle Institutionen ein Mehr an Personal, um die ankommenden Flüchtlinge versorgen zu können.“ (Rolf Huttelmaier, Einrichtungsleiter des SOS-Kinderdorfs Württemberg)

„Das Gefühl, Menschen, die auf der Flucht vor dem Krieg sind, helfen zu können, motiviert uns alle, jeden Tag weiterzumachen. In unserem normalen und im Arbeitsalltag.“

Irene Jennes, Einrichtungsleiterin SOS-Kinderdorf Pfalz


Unterstützung und Perspektiven für Geflüchtete

Bereits seit Jahren engagiert sich der SOS-Kinderdorfverein deutschlandweit für geflüchtete Kinder, Jugendliche und Familien und hat eine Vielzahl von Unterstützungsmaßnahmen auf- und ausgebaut. Dazu zählen offene Angebote für Kinder und ihre Familien in Gemeinschaftsunterkünften oder auch die Unterbringung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen.

Die nachfolgenden Beiträge und Publikationen geben Einblick in die praktische Arbeit und zeigen auf, welche Strukturen es in der Jugendhilfe wie auch in der Gesellschaft braucht, damit Integration dauerhaft gelingt.

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