Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua.
Das Ressort Pädagogik sichert die fachliche Qualität in den SOS-Einrichtungen. Und beteiligt sich am wissenschaftlichen Diskurs der Kinder- und Jugendhilfe.
Die Ausbreitung des Coronavirus führt in allen Bereichen der Gesellschaft zu Krisensituationen – auch die Kinder- und Jugendhilfe steht vor enormen Herausforderungen.
Der SOS-Kinderdorf e.V. ist eine renommierte Hilfsorganisation und ein bundesweit tätiger Jugendhilfeträger – mit einer klar definierten Satzung, einem zukunftsweisenden Leitbild und einer fundierten Strategie.
Herzlich Willkommen auf den Seiten zu unserem Jahresbericht 2021. Hier erhalten Sie ausgewählte Artikel zum Durchlesen und Stöbern. Am Ende dieser Seite steht Ihnen der gesamte Jahresbericht 2021 zur Ansicht als PDF oder zum Download zur Verfügung. Viel Spaß!
Sie möchten als Pressevertreter/-in mit uns in Kontakt treten oder mehr über den SOS-Kinderdorf e.V. erfahren? Wichtige Informationen, aktuelle Pressemitteilungen und unser Media Center finden Sie hier.
Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist uns bei SOS-Kinderdorf ein großes Anliegen. Auch wir möchten unseren Teil für eine bessere Umwelt beitragen. Dies gilt zum einen beim Bau neuer Einrichtungen, als auch für unsere Angebote in unseren Einrichtungen. Hier erhalten Sie einen kleinen Einblick.
Nachhaltiges Bauen ist ein Prozess
Peter Fretschner, seit 10 Jahren Leiter der Stabsstelle Bau bei SOS-Kinderdorf, im Gespräch über nachhaltiges Bauen und andere ökologischen Maßnahmen.
Seit wann spielt das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit bei SOS-Kinderdorf überhaupt eine Rolle?
Die Energieeinsparverordnung, die schon vor knapp 20 Jahren definiert wurde, legt fest, wie Gebäude ausgestattet sein müssen, um den energetischen Anforderungen zu genügen. Damals hat man gemerkt, wenn Häuser schlecht gebaut sind, dann verbrauchen sie auch mehr Energie. Natürlich hat sich in den vergangenen Jahren viel getan und die Verordnung wurden mehrmals angepasst. Aber seither ist das Thema für alle, die in der Baubranche tätig sind, von zentraler Bedeutung und man kann sagen, dass die gesetzlichen Vorgaben in Deutschland mittlerweile recht hoch sind.
Was genau regelt die Verordnung?
Da gibt es zwei Hauptaspekte. Zum einen werden die Anforderungen für den Wärmeschutz der Gebäudehülle definiert, zum anderen die Energieeffizienz der eingesetzten Anlagentechnik, also Heizung, Lüftung, Kühlung und Beleuchtung. Für uns bei SOS-Kinderdorf bedeutet das, dass man ein gutes Maß finden muss, die alten Gebäude so zu sanieren, damit weniger Energie verbraucht wird und die neuen nach den geltenden Standards zu bauen.
Können Sie ein konkretes Beispiel geben?
Beim Thema Heizung ist beispielsweise viel passiert. Alle alten Ölheizungen wurden erneuert und durch moderne Heizungen ersetzt. In den letzten Jahren haben wir 10 von 17 SOS-Kinderdörfer mit Blockheizkraftwerken ausgestattet. Diese Anlagen laufen wie ein Motor, produzieren aber gleichzeitig Wärme und Strom. Die kleinen Heizkraftwerke sind sehr wirtschaftlich und energiesparend und für Kinderdörfer eine ideale Lösung, da dort viel Wärme und warmes Wasser verbraucht wird. Außerdem kann der erzeugte Strom für den Eigenbedarf verwendet werden. Einziger Nachteil ist, dass diese Anlagen noch mit Gas betrieben werden. Im nächsten Schritt arbeiten wir auf Klimaneutralität hin.
Fallen die Kosten für klimaneutrale Gebäude nicht um ein Vielfaches höher aus?
Leider sind Öl- oder Gasheizungen immer noch die Billigsten auf dem Markt, aber wenn man etwas für die Umwelt tun will, kostet das natürlich deutlich mehr Geld. Holzwolle für die Gebäudedämmung ist doppelt so teuer wie herkömmlicher Dämmstoff. Wir müssen da auch die Kosten im Blick haben. Um klimaneutral zu werden, braucht es teurere Anlagen wie etwa strombetriebene Wärmepumpen, die aus Luft, Wasser oder Geothermie Energie gewinnen.
40 bis 50 Prozent des verbrauchten Stroms in Deutschland werden nach wie vor aus konventionellen Energieträgern wie Kohle, Erdgas oder Kernenergie gewonnen. Widerspricht das nicht dem Nachhaltigkeitsziel, wenn man saubere Anlagen mit „dreckigem Strom“ betreibt?
Was die Stromversorgung betrifft, sind wir schon sehr weit bei SOS-Kinderdorf: Über 95,5 % des von uns bezogenen Stroms stammt aus regenerativen Quellen wie Wasser oder Wind. Zudem werden rund ein Dutzend Fotovoltaikanlagen betrieben, die einen Beitrag zur Eigenversorgung der Einrichtungen mit Strom liefern.
Mit Blick auf den Klimawandel und Extremwetter: Muss bei neuen Bauvorhaben umgedacht werden?
Seit dem Jahrhundertwasser gibt es vonseiten des Gesetzgebers klare Vorgaben, die der Bauplaner berücksichtigen muss. Angesichts häufiger auftretender Starkregenereignisse und zunehmender Verdichtung merken wir, dass diese Vorgaben häufig nicht mehr ausreichen. Dezentrale Regenrückhaltesysteme wie etwa Rigolen, die flächig im Boden eingebracht werden, sind eine kostengünstige Möglichkeit, das öffentliche Kanalnetz zu entlasten. Wichtig ist, dass der Niederschlag nicht unmittelbar in die Abwassersysteme abgegeben wird. Wir arbeiten auch viel mit Dachbegrünungen, die bei der Regenrückhaltung wie ein Schwamm wirken. Die grünen, bepflanzten Dachflächen sehen nicht nur schön aus, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Mikroklima, also zur Wärmeregulierung und dem Wasserhaushalt.
Wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf?
Bei dem Ziel, Klimaneutralität zu erreichen. Da stehen wir noch ziemlich am Anfang, aber nachhaltiges Bauen ist ein Prozess. Auch bei der E-Mobilität können wir noch besser werden. In einigen Einrichtungen gibt es schon E-Autos, kommen aber noch nicht flächendeckend zum Einsatz.
Wie sieht Ihr perfektes, klimaneutrales Haus aus?
Das ist grundsätzlich aus Holz gebaut mit wohlproportionierten hellen Räumen. Ich liebe die warme Atmosphäre in Räumen die durch die Holzoberflächen entsteht. Nebenbei ist das Material Holz auch klimaneutral. Man darf sich beim nachhaltigen Bauen aber nicht nur auf einen Aspekt konzentrieren, sondern muss das Ganze im Auge behalten. Wenn ich ein Thema zu stark in den Vordergrund rücke, kommt ein anderes zu kurz.
SOS-Kinderdorf ist Nachhaltigkeit ein Anliegen – auch beim Bau neuer Standorte.
Für die körperliche und psychische Entwicklung ist es enorm wichtig, die Natur zu erleben und sich in der Natur zu bewegen. Doch gibt es immer weniger Möglichkeiten, die Natur direkt zu erfahren. Im SOS-Kinderdorf Brandenburg gibt es deshalb eine Waldgruppe auf Grundlage naturpädagogischer Methoden und Ansätze.
Mit Bollerwagen, Müllsäcken, Müllzangen, Lupen und Ferngläsern ziehen die Kinder los und beobachten Tiere und Insekten, bestimmen Bäume und Pflanzen. Zeitgleich laufen mehrere kleinere Projekte: Bei den Waldpaten geht es zum Beispiel darum, den Wald von Müll zu befreien und sich aktiv mit der Umwelt und deren Schutz auseinanderzusetzen. Ein anderes aktuelles Projekt der Waldgruppe ist ein Barfußpfad, der aufgebaut werden soll.
Kinder haben viele Fragen. Diese werden bei Ausflügen in die Biosphäre, in ein Aquarium oder Naturkundemuseum spielerisch beantwortet.
Spielerisch lernen die Kinder Natur und Umwelt kennen.
Seit ihrer Gründung 1978 betreibt die Dorfgemeinschaft soziale Landwirtschaft. Damit zählt die Einrichtung, die von Beginn an biologisch-dynamisch wirtschaftet, zu den Pionieren auf ihrem Gebiet. Eine nachhaltige Wirtschaftsweise sowie ein engagiertes Verhalten für den Umweltschutz sind dabei fest verankerte Ziele Hohenroths und im Leitbild niedergeschrieben. In der Dorfgemeinschaft wird Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung durch den Aufbau und Erhalt von Kompetenzen eine selbstbestimmte Lebensführung ermöglicht.
In den zwölf verschiedenen Arbeitsbereichen entstehen hochwertige und außergewöhnliche Erzeugnisse, die viele Menschen aus der Region überzeugen. Einen wichtigen Arbeitsbereich stellt die Landwirtschaft dar. Auf 21 Hektar Ackerland werden in Fruchtfolge Weizen für die Bäckerei, Futtergetreide, Klee sowie Pflanzen zur Gründüngung angebaut. Für landwirtschaftliche Betriebe, welche Demeter-zertifiziert sind, ist Tierhaltung obligatorisch.
Die Dorfgemeinschaft hält 26 Milchkühe, deren Milch auch gleich in der dorfeigenen Molkerei innerhalb von 24 Stunden zu Milch- und Frischkäseprodukten mit Demeter-Anerkennung weiterverarbeitet wird. Rund 130.000 Liter Milch verarbeitet die Hohenrother Molkerei pro Jahr. Neben der Dorfgemeinschaft kaufen Naturkostenläden, tegut-Märkte und EDEKA-Filialen in der Region die Produkte für den Weiterverkauf. Die Molkerei der Dorfgemeinschaft ist die einzige selbstständige Molkerei Unterfrankens. 13 Menschen mit Behinderung haben ihren Arbeitsplatz in der Molkerei gefunden.
Damit die Molkerei weiterhin so erfolgreich arbeiten kann, benötigt der Kuhstall dringend eine Erneuerung. Geplant ist, einen Laufhof mit Liegenboxen und Außenfütterung für alle Kühe und einen neuen Auslauf für Kälber zu bauen. Mit einer neuen Anbindehaltung soll das Ein- und Auslassen der Kühe erleichtert werden. Zudem soll die Güllegrube, der Mistlagerplatz und Mistbeladungsplatz sowie der Anfahrtsweg neu gestaltet werden.
Das SOS-Kinderdorf Kaiserslautern gibt ratsuchenden und betreuten Personen ganz individuelle und bedarfsorientierte Hilfen. Die Mitarbeitenden legen dabei großen Wert, die Ressourcen der Betreuten zu erkunden und zu stärken. Das Kinderdorf beteiligt sich mit Angeboten an dem Projekt „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), das von der Stadt Kaiserslautern gefördert wird. So bewirtschaftet das SOS-Kinderdorf Kaiserslautern einen Schulgarten mit einem großen Schulteich.
Im Schulgarten können die Schüler Kreisläufe der Natur erfahren. So begreifen sie durch eigenes Handeln und Erleben wichtige Zusammenhänge und werden wieder in ökologische Kreisläufe einbezogen. In einer Zeit in der der Bezug zur Natur zunehmend verloren geht, ist es wichtig, Kindern und Jugendlichen unsere natürlichen Lebensgrundlagen bewusst zu machen. Bei der Arbeit im Schulgarten erleben sie den Wert ihrer Arbeit, indem sie beispielsweise bei der Ernte einen direkten Bezug erfahren.
Um dieses Spendenprojekt weiterzuentwickeln und den Kindern stets neue Impulse mit auf den Weg zu geben, ist angedacht, den Teich zu renovieren. Filter und Filtermedien sollten getauscht werden und an mehreren Stellen muss der Teich neu abgedichtet werden. Auch ist geplant, den Schulgarten um einen Kaninchenstall zu erweitern. Zukünftig sollen Kaninchen aus der Tierhilfe aufgenommen werden, um den Kindern Empathie, Respekt, Achtsamkeit und Verantwortung gegenüber domestizierten Tieren zu vermitteln.
Bau eines Zier- und Gemüsegartens
Das SOS-Kinderdorf Niederrhein hat die ökologische Transformation mit verschiedenen Natur- und Umweltschutzprojekten gestartet. Neben der naturnahen Pädagogik in der Kita am Wald wurde 2021 der Bau eines Zier- und Gemüsegarten angestoßen. Im Frühjahr wurde ein brachliegendes Nachbargrundstück des Kinderdorfs dazu genutzt, um einen großflächigen Zier- und Gemüsegarten für alle zwölf Kinderdorffamilien und Wohngruppen sowie für die beiden Kita-Gruppen anzulegen. Die Kinder und Jugendlichen können ihre eigene Blumen und ihr eigenes Gemüse anpflanzen, wachsen sehen und ernten. Als nächstes ist ein Imkerstock auf dem Gelände geplant. Hierzu wurden bereits Kontakte zum örtlichen Imkerverein gelegt.
Bereits bei der „Kita am Wald“ steht das gemeinsame Aufwachsen mit der Natur im Mittelpunkt. Die unmittelbare Nähe der Kita zum Wald bietet den Kindern die Gelegenheit Pflanzen, Bodentiere und Insekten sowie viele Zusammenhänge zwischen den Lebewesen erforschen zu können. Der Wald ist für sie Lernort, Turnhalle, Klanglabor und Ruheraum in einem: So lernen die Kinder die Jahreszeiten bewusst wahrzunehmen und sie können ihre Fantasie und Kreativität ausleben.
Demnächst sollen auch U3-Kinder in der Kita am Wald betreut werden. Gerade für diese Altersgruppe ist der hügelige Weg von der Kita bis zum Wald und wieder zurück sehr lang. Daher möchte die Kita einen Krippenwagen mit Elektromotor anschaffen. Damit können gerade die jüngeren Kinder die Wegstrecke überbrücken, ohne dass die Erzieherinnen starke Zugkräfte am Rücken verspüren. Der motorisierte Krippenwagen bringt die Krippenkinder sicher zum Naturerlebnis Wald und wieder zurück. So früh den Wald mit all seinen Facetten wahrzunehmen, die eigenen Sinne zu schulen, unterstützt auch das Gefühl für den Schutz der Natur schon bei den ganz Kleinen.
Kinder aus der Kita am Wald im SOS-Kinderdorf Niederrhein
Seit über 25 Jahren macht sich SOS-Kinderdorf für die Bedürfnisse, Anliegen und Rechte von Kindern in Zwickau stark. So ist auch der nachhaltige und achtsame Umgang der Kinder und Jugendlichen mit der Natur ein Thema in der Einrichtung in Sachen. Es entstand die Idee aus einem alten Feuerlöschteich ein Teichbiotop mit Forscherhütte entstehen zu lassen. Der Leiter und die Mitarbeiter des Kinderdorfs sehen in dem Projekt eine gute Möglichkeit, den natürlichen Entdeckergeist der Kinder zu erwecken.
Nachdem 2016 das Projekt startete, wurde zunächst im Dorfrat über entstanden Modelle diskutiert. So sollten ein neuer Steg und eine Forscherstation entstehen, die für die Kinder des Kinderdorfes, des Mütterzentrums, des Kinder- und Jugendzentrums Spinnwebe, den Kindergarten und Projekte von Partnereinrichtungen für die Erzieherausbildung und Schulen nutzbar sind. Der entstandene Steg ist nun der Ausgangspunkt kleiner Expeditionen und Anlegestelle des Forscherbootes. Seit dem Frühjahr 2017 ist die Forscherstation einsatzbereit.
Das Projekt verfolgt das Ziel, dass Kinder und Jugendliche die Tier- und Pflanzenwelt des Biotops erschließen und entdecken sowie die Natur des Biotops bewahrt wird. Für die nahe Zukunft ist geplant, den kleinen Lehrpfad mit neuen Elementen und Informationen zu erweitern, den Standort des Bienenschaukastens zu erneuern und die Naturbeobachtungen, das Mikroskopieren, die Erweiterung von Schaukästen und von Info-Ordnern kontinuierlich weiterzuführen. Auch sollen Solarpanels montiert werden, um in der Forscherhütte umweltfreundlichen Strom zur Verfügung zu haben. Dadurch können die Kinder und Jugendlichen eine alternative Energiegewinnung durch Sonne und Wind erforschen. Auch die Errichtung einer Wetterstation im Teichbiotop gehört zu den Planungen. Ziel des Projekts ist es, die Wirkungszusammenhänge zwischen unachtsamen Umgang mit der Natur und ihrer Zerstörung an die Kinder und Jugendlichen zu vermitteln.
Seit seiner Gründung im Jahr 1998 heizt das SOS-Kinderdorf Gracanica in Bosnien-Herzegowina seine Räumlichkeiten mit Öl. Da Nachhaltigkeit und Umweltschutz große Anliegen bei SOS-Kinderdorf sind, soll das bestehende Heizungssystem nun komplett ersetzt werden.
Aus diesem Grund installiert das SOS-Kinderdorf in Gracanica demnächst elektrische Wärmepumpen in 18 Gebäuden. Wichtige Voraussetzungen dafür, wie etwa die Installation von Solarkollektoren, sanitären Warmwasseranlagen oder einer Wärmedämmung an den Häusern, wurden bereits geschaffen.
Das Heizen mit Wärmepumpen hat viele Vorteile: CO2-Emissionen und Kosten werden reduziert, das SOS-Kinderdorf ist unabhängiger von importiertem Öl oder Gas und das Brandrisiko sinkt.